Robotik, Recht, Risiko
Heute: Robotisierung von Prozessen in Polen
Die Automatisierung und Robotisierung von Prozessen sind in den letzten zwei Jahren in Polen zu einem führenden Thema geworden. Sie scheinen ausnahmslos alle Branchen ergriffen zu haben, davon insbesondere die Finanzen, Shared Services oder den Lebensmittelsektor. Robotisierung wird weit und breit mit der Erhöhung von Effizienz wie auch finanziellen Einsparungen verbunden, insbesondere vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels und wachsender Arbeitskosten. Werden sich alle, die die Robotisierung in Angriff nehmen, mit gleichen Herausforderungen konfrontiert sehen?
Der Schwierigkeitsgrad der rechtlichen Fragen in Bezug auf Robotisierung richtet sich nach dem Wirtschaftssektor. Im Rahmen einer regulierten Tätigkeit, die Finanzinstitute und Versicherungsgesellschaften vertreten, ist bei der Planung jeglicher neuen Lösungen zunächst zu prüfen, ob diese mit dem Recht sowie dem Standpunkt der Regulierungsstelle einhergehen. In derart sensiblen Organisationen, wie dies Banken sind, werden Robotisierungsprozesse oftmals mit internen Kräften durchgeführt. Hierdurch wird eine stärkere Kontrolle über das Projekt bewahrt und mit der Einschaltung externer Dienstleister verbundene Risiken, wie mangelndes Vertrauen zum Fremdunternehmen, insbesondere hinsichtlich der Haftung für mangelhafte Lösungen oder Einhaltung des Bank- bzw. Versicherungsgeheimnisses, geschmälert. Einerseits erfordert dies den Ausbau der internen IT-Abteilungen, und bei den Softwareentwicklern zählen Finanzinstitute als kaum attraktive Arbeitgeber – allzu konservativ, wenig flexibel. Als Anreiz für Informatiker, die Beschäftigung bei Banken aufzunehmen, sollen die Einführung neuer Entwicklungssoftware und Arbeit nach der Agile Projektmanagement-Methode dienen.