Produkte unabhängig von Form und Oberfläche greifen

Produkte unabhängig von Form und Oberfläche greifen

Mehr Flexibilität für Cobots

Robotiklösungen, die im direkten Umfeld von Menschen eingesetzt werden können, finden in der Industrie immer mehr Interesse. Doch nicht nur die Kinematik, sondern auch Anbauteile wie Greifer müssen dabei spezielle Sicherheitsanforderungen erfüllen. Wenn dann noch mit einem Greifer ganz verschiedene Objekte bewegt werden können, steigt der Nutzwert für den Anwender nochmals deutlich.

Aufnehmen eines Holzbrettes mit dem Sawyer und dem Greifer Kenos KCS (Bild: Piab Vakuum GmbH)

Aufnehmen eines Holzbrettes mit dem Sawyer und dem Greifer Kenos KCS (Bild: Piab Vakuum GmbH)

Im Rahmen seiner Cobot-Systeme für die Fertigungsindustrie fokussiert Rethink Robotics vor allem benutzerfreundliche Automatisierungslösungen. Passende Greifer als End-of-Arm-Werkzeuge des Cobots spiele eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieses Zieles und müssen sich mühelos in das Rethink-Systemdesign einbinden lassen. Dazu gehört auch die nahtlose Plug&Play-Integration in die Clicksmart-Plattform, die einen werkzeuglosen Austausch von Greifern am Robotermodell Sawyer innerhalb von Sekunden ermöglicht. Clicksmart wird von der Rethink-Software Intera unterstützt, die entwickelt wurde, um schnelle Implementierungen und einen schnellen Return on Investment zu ermöglichen.

Produkte in beliebiger Form

„Gerade angesichts der wachsenden Anzahl von Märkten mit einem hohen Mix an Kleinserien sind unsere Kunden auf flexible Automatisierungslösungen angewiesen, die keine Zeit für Umrüstungen verschwenden“, erklärt Carl Palme, Director SW Product Management bei Rethink Robotics. „Die Flexibilität, die der Kenos-KCS-Greifer bietet, ermöglicht es unseren Kunden, Produkte mit beliebiger Form oder Oberfläche aufzunehmen und zu platzieren, sodass sie mit nur einem End-of-Arm-Werkzeug unterschiedliche Teile handhaben können.“ Das KCS-System von Piab besteht aus einer Greifereinheit und einer separaten Pumpeneinheit, die modulare Vakuumerzeugung auf engem Raum integriert. Beide sind durch ein Schnellwechselsystem mit einander verbunden. Der Hauptgreifer besteht aus einem technischen Schaum, der sich den unterschiedlichsten Konturen anpassen kann und somit unterschiedliche Teile flexibel aufnehmen kann. Das beseitigt in vielen Fällen die Notwendigkeit der genauen Identifizierung eines Werkstückes sowie der Greifflächen. Dementsprechend ist bei vielen Anwendungen ein Wechsel des Greifers beim Wechsel der zu handhabenden Teile nicht notwendig. Der Cobot ist sofort für verschiedene Prozesse einsatzbereit. Neben der außergewöhnlichen Flexibilität in der Anwendung lassen sich Zeit- und Kosteneinsparungen durch kürzere Stillstandszeiten und Rüstzeiten erreichen. Dazu trägt auch bei, dass bei Verschleiß der Schaumschicht diese einfach ausgetauscht werden kann, ohne den gesamten Greifer austauschen zu müssen. Für den direkten Umgang mit Lebensmitteln kann der Greifer auch mit einem speziellen FDA-zugelassenen technischen Schaum ausgerüstet werden.

Handling von Kunststoffbeuteln

Für besondere Anwendungen wie die Handhabung von Kunststoffbeuteln mit Konzentraten oder Granulaten hat Piab eine weitere Greifereinheit entwickelt, die über das Schnellwechselsystem schnell ausgetauscht werden kann. „Im Vergleich zu anderen, größeren und massiveren Cobot-Greifern ist der Kenos KCS-Greifer von Piab extrem leicht, sodass unsere Kunden eine hohe Nutzlast ausschöpfen können. Das erhöht wiederum die Flexibilität, da das Eigengewicht des Werkzeuges immer ein Problem darstellt „, sagt Palme. „Ein weiteres wichtiges Merkmal für uns sind die Sicherheitseigenschaften von Piabs Cobot-Greifer. Aufgrund seiner abgerundeten Kanten und der weichen technischen Schaumoberfläche erhält und unterstützt er die besonderen Eigenschaften kollaborativer Roboter, die Hand in Hand mit Menschen arbeiten.“ Aufgrund der abgerundeten Seiten und der Oberfläche aus technischem Schaum wurden bei den Greifereinheiten mögliche Verletzungsgefahren weitgehend eliminiert. Deshalb lassen sie sich besonders sicher auf Cobots einsetzen, die frei mit Menschen zusammenarbeiten und erhöhen so die Akzeptanz bei den Mitarbeitern.

Leistungsstarke Pumpeneinheit

Die Pumpeneinheit ist mit der aktuellen Coax-SX-Vakuumtechnik von Piab ausgestattet. Die leichte PiChip-Einheit ist eine kleine, integrierte Vakuumpumpe und wurde aufgrund ihrer nahezu geräuschlosen Arbeitsweise ausgewählt, wodurch sie sich gut für den Einsatz direkt neben dem Bediener eignet. Da Coax-Ejektoren doppelt so schnell arbeiten wie ihre herkömmlichen Pendants und bei identischem Luftverbrauch dreimal mehr Durchfluss liefern, kann die PiChip-Einheit auch bei niedrigem oder schwankendem Versorgungsdruck hohe Leistung liefern. Unabhängige Vergleichstests am Fraunhofer IWU in Dresden haben gezeigt, dass die Piab-Ejektoren deutlich weniger Druckluft benötigen, um im Vergleich zu Ejektoren anderer Hersteller die gleiche Leistung zu erreichen. Das macht sie sehr energieeffizient. Dementsprechend verringert ihre Verwendung die Kosten für die Bereitstellung von Druckluft und somit die Gesamtkosten der Produktion – ein wichtiger Faktor in zunehmend wettbewerbsintensiven Branchen, zumal die Handhabung und Platzierung eines Produktes selbst kein wertschöpfender Faktor in der Produktion ist.

Direkte Befestigung am Roboter

Der Greifer kann über die Clicksmart-Plattform von Rethink direkt am Sawyer befestigt werden. Für andere Cobot-Modelle bietet Piab entsprechende Adapter an. „Der Kenos-KCS-Greifer wird für unsere Kunden sehr vorteilhaft sein und ihnen Anwendungsmöglichkeiten bieten, die über unsere eigenen Greifer-Kits hinausgehen“, ergänzt Darius Wilke, Director European Business bei Rethink Robotics.

PIAB Vakuum GmbH
www.piab.com

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