Anwendungsspezifische Planetengetriebe

Zugeschnittene Getriebelösung

So stand das NGV zunächst auch als mögliche Lösung im Raum, als JNOV Tech auf der Suche nach einem geeignete Getriebe erstmals auf Neugart zukam. Zu diesem Zeitpunkt war beim Startup bereits die generelle Entscheidung für ein Planetengetriebe gefallen. Versuche hatten gezeigt, dass diese Bauform im konkreten Anwendungsfall kostengünstiger und leistungsfähiger ist als etwa ein Well- oder Zykloid-Getriebe. „Wir haben ein Scoring mit vielen Kriterien wie Preisniveau, Kompaktheit, Leistung, Support oder Qualität für über zehn Lieferanten durchgeführt und Neugart kam in die engere Wahl“, blickt Nicolas Dupeyron zurück.

Mit wenigen Klicks waren über das Neugart-Konfigurations-Tool Tec Data Finder alle relevanten technischen Daten und 3D-Modelle des NGV zur Hand. Erste Produktmuster waren wenige Wochen später verfügbar und für Praxisversuche einsatzbereit. Dabei stellte sich heraus, dass die besonderen technischen Ansprüche von JNOV Tech in Bezug auf eine sehr kompakte Bauform mit dem NGV-Standardmodell nicht 100-prozentig zu erfüllen waren.

Gefragt war also eine speziell auf das Layout der CMRs zugeschnittene Modifizierung des NGV-Getriebes. Dabei wurde der Motor ohne Adapter direkt an das Getriebe gebaut (Motor-Direkt-Anbau, MDA). Durch den Wegfall des Motoradapters ließ sich die Baulänge entsprechend reduzieren. Zudem wurde das Lagerungskonzept so geändert, dass das Getriebe noch weiter im Radkörper platziert werden konnte. Dadurch steht mehr Raum im Fahrzeug zur Verfügung, um die eingebaute Hebevorrichtung und die Batterie passend unterzubringen.

Die Verzahnungsteile des Standardgetriebes NGV wurden beibehalten und mussten nicht neu ausgelegt werden. Somit waren die Anpassungen schnell und kosteneffizient umzusetzen. Neugart lieferte alle nötigen technischen Informationen und Zeichnung zur Motor-Getriebe-Schnittstelle, zur Dichtung und zum Montageprozess für den MDA, sodass die motorseitige Anpassung problemlos realisiert werden konnte.

Bis zu vier CMR-Einheiten arbeiten kollektiv zusammen, um im Verbund große, komplexe Lasten zu bewegen. (Bild: JNOV Tech)

Bis zu vier CMR-Einheiten arbeiten kollektiv zusammen, um im Verbund große, komplexe Lasten zu bewegen. (Bild: JNOV Tech)

Schnell zur Marktreife

In nur elf Monaten hat JNOV Tech das CMR zur Marktreife gebracht. Zu dieser sehr kurzen Entwicklungszeit trug auch die enge Zusammenarbeit der Konstrukteure mit den Experten der französischen Niederlassung von Neugart bei. Fast nebenbei fiel dabei auch noch die Entscheidung für ein weiteres Getriebe, nämlich für die Hebevorrichtung der Fahrzeuge. Die passende Lösung war hier ein Standardgetriebe aus der ebenso zuverlässigen wie kostengünstigen Economy-Baureihe von Neugart. Die gemeinsame Reise ist noch nicht zu Ende, so die Einschätzung von Geschäftsführer Dupeyron: „Wir sind zuversichtlich, dass Neugart auch in Zukunft das richtige Unternehmen sein wird, um uns bei der Entwicklung von JNOV Tech zu unterstützen.“

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www.neugart.de

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