Neue Igus-Robotersteuerung ermöglicht KMU den risikoarmen Einstieg in die Automation
Viel Robotik für wenig Geld
Mittelständischen Betrieben den kostengünstigen und risikoarmen Einstieg in die Produktion von morgen ermöglichen: Dieses Ziel verfolgt Igus mit seinem Geschäftsbereich Lowcost Automation. Von verschiedenen Roboterbaukästen über direkt anschlussfertige Portallösungen bis hin zur intuitiven Steuerungssoftware bietet das Unternehmen Lösungen mit einem schnellen Return on Investment. Damit gelingt selbst Laien der Start in die roboterbasierte Automation.
Roboterarme, die in Fabriken Menschen bei der Arbeit unterstützen, Bauteile greifen, bearbeiten, sortieren: In der Vergangenheit waren diese Lösungen teuer und vor allem in Unternehmen im Einsatz, die ein eigenes Engineering Team und Programmierer beschäftigen. Dort machten sie die Fertigung effektiver, führten etwa zum 24/7-Dauerbetrieb von Anlagen und entlasteten Mitarbeiter von monotonen Routineaufgaben. Gleichzeitig erhöhte sich der Wettbewerbsdruck auf kleine Firmen, die sich nicht das notwendige Personal leisten können. Diese Situation förderte den Bedarf für Lowcost Robotics, also für kostengünstige Automationslösungen, die für jede Unternehmensgröße erschwinglich und umsetzbar sind.
Geschäftsbereich für Lowcost Automation
Um diesen Markt passend zu bedienen, hat das Kölner Unternehmen Igus einen Geschäftsbereich namens Lowcost Automation aufgebaut. In diesem Segment bietet das Unternehmen anschlussfertige Linearroboter, Deltaroboter sowie Gelenkarmroboter an. Hinzu kommt der Getriebebaukasten Apiro sowie verschiedene Steuerungen. Mit den modularen Automationslösungen kann der Anwender die passende Lösung individuell zusammenstellen. Dabei gilt die Devise build or buy: Es können komplette Robotiklösungen erworben werden oder auch nur einzelne Baugruppen. Individuelle Passfähigkeit ist Igus hier sehr wichtig – schließlich sieht jede Maschine anders aus und hat ihre spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse, deshalb muss sich auch die Automatisierung anpassen.
Automation, aber wie?
Kostengünstig sind die Produkte unter anderem, da Igus die Anzahl metallischer Komponenten reduziert. Viele Teile, die sich bewegen, bestehen aus Hochleistungspolymeren, tribologisch derart ausgelegt, dass sie langlebig, leicht und schmiermittelfrei sind und somit keine Wartung benötigen. „Wir können Komponenten, die bisher auf dem Markt in metallischer Form vorliegen, im Spritzguss aus Hochleistungskunststoff herstellen“, erklärt Alexander Mühlens, Leiter Automatisierungstechnik bei Igus. „Dadurch erreichen wir einen Preisvorteil, den wir mit unseren Robotern direkt an den Kunden weitergeben.“ Doch was bedeutet Lowcost konkret? „Wir verstehen unter diesem Begriff Lösungen, die sich innerhalb eines kurzen Zeitraums amortisieren, spätestens nach einem Jahr“, so Mühlens. Er verdeutlicht: „Wenn eine Montagezelle zwischen 20.000 und 30.000€ kostet, sollte der Preis für den Lowcost-Roboter zwischen 5.000 und 7.000€ liegen.“ Somit ist es möglich, Roboter auch dort einzusetzen, wo die Automatisierung mithilfe teurer und komplexer Industrieroboter bisher nicht rentabel war. Etwa bei kleinen Unternehmen oder in überschaubaren Teilautomatisierungen, um manuelle monotone und oftmals fehleranfällige Arbeitsschritte zu automatisieren – unter anderem das Einsortieren von Bauteilen und der berühmter Griff-in-die-Kiste. Die Lowcost-Komponenten kommen aber auch bei großen OEMs zum Einsatz, z.B. in Bereichen mit beschränkten Budgets. Ebenso wie bei Produzenten von Verkaufsautomaten, Dreh- und Fräsanlagen und fahrerlosen Transportsystemen, die Gewicht und Kosten sparen wollen. Und nicht zuletzt im Lebensmittel- und Medizinbereich, da die Komponenten ohne Schmierstoffe auskommen. Doch es gibt auch Grenzen. So erreichen die Lowcost-Lösungen von Igus aufgrund des Werkstoffs nicht die Traglast, Präzision und Steifigkeit von handelsüblichen Industrierobotern. Gewichte über 10kg sind mit den Robotern in der Regel nicht tragbar. Einen Schweißroboter in der Automobilindustrie kann eine Lowcost-Kinematik also noch nicht ersetzen. Dafür kann sie an einer Maschine Teile einlegen, Klebeprozesse übernehmen oder Bauteile positionieren.