Wie Robotics-as-a-Service die metallverarbeitende Industrie verändern kann

Wie Robotics-as-a-Service die metallverarbeitende Industrie verändern kann

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Das Münchner Startup Jungle bietet ein Robotics-as-a-Service-Modell an, das die Kosten für Robotikanwendungen deutlich senken soll. Zuletzt konnte das Unternehmen vermehrt Interesse aus der metallverarbeitenden Industrie registrieren. Eine Fallstudie sollte die Gründe hierfür untersuchen.

 (Bild: Jungle Robotics GmbH)

(Bild: Jungle Robotics GmbH)

Die Maschinenbestückung ist die meist angefragteste kollaborative Roboteranwendung und deckt ein breites Spektrum an Vorgängen ab, wie Maschinen(ent)ladung, Inspektion, Waschen, Entgraten, Sortieren und Messen. Das Be- und Entladen solcher Maschinen ist ein wesentlicher Befähiger für die Automatisierung, da es sich dabei um langwierige, sich wiederholende und oft gefährliche Aufgaben handelt, die typischerweise nicht zum Kerngeschäft gehören und keinen großen Mehrwert für das Produkt darstellen. Die Entlastung der Mitarbeiter für höherwertige Tätigkeiten freizusetzen und damit ihre Produktivität zu steigern, ist wirtschaftlich sinnvoll.

Modell für eine flexible Skalierung

Anhand der beschriebenen Beispiele für die Maschinenbedienung soll veranschaulicht werden, welche Auswirkungen Robotics-as-a-Service (RaaS) haben kann, wenn es als Modell für den Einsatz von Robotik gewählt wird. Eine der Anfragen beziehte sich auf das Beladen metallischer Bauteile in einer Schweißvorrichtung. Die Taktzeit des Schweißvorgangs ist sehr kurz und es werden vier Mitarbeiter benötigt, um die Vorrichtungen gleichmäßig zu beladen. Der Kunde stand vor der Herausforderung die Produktion und den Betrieb von einer auf zwei Schichten zu erweitern, um eine 24-stündige Produktion zu ermöglichen. Die Berechnung eines RaaS-Modells sollte zeigen, welche Auswirkungen eine RaaS-Lösung zur Kapazitätssteigerung und Unterstützung der vier Mitarbeiter inklusive Kosten pro Produkt haben würde. Für einen Mietzeitraum von drei Jahren wurde festgestellt, dass die Kosten der Arbeitskräfte pro Produkt um 30 Prozent sinken würden. Als Vergleich wurde das aktuelle Kostenszenario sowie der Fall mit einer doppelten Anzahl an Arbeitskräften betrachtet.

Schlussfolgerungen

Die metallverarbeitende Industrie beschäftigt sich zunehmend mit Robotik um ihre Produktionsherausforderungen zu bewältigen. Materialhandhabungstätigkeiten werden als Befähiger zur Automatisierung betrachtet, wodurch die Produktivität der Mitarbeiter sowie die Produktionskapazität gesteigert werden kann. In einem industriellen Umfeld, in dem es immer schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, ist die Einführung von Robotern in der Produktion eine mögliche Lösung, um den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren.

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