Gezielte Anlagenoptimierung mit digitalen Engineering Tools

Instandhaltung 2.0

Bis eine Roboteranlage vollständig im Dauerbetrieb läuft, sind viele Arbeitsschritte während Planung, Aufbau, Inbetriebnahme und Hochlauf durchzuführen. Während das im Vorfeld oft eine ausreichende Berücksichtigung findet, wird der Umfang bei der darauffolgenden Instandhaltung zur Laufzeit am häufigsten unterschätzt. Bauteil- und Maschinentoleranzen, Verschleiß, menschliche Fehler, allgemeine Umwelteinflüsse sowie das Einrichten neuer Varianten können erheblichen Aufwand erzeugen. Mit der Robot Programming Suite und dem Analyse-Tool Learning & Analytics for Robots bietet Artiminds eine vorteilhafte Kombination aus händischen Anpassungen und datengetrieben automatischen Korrekturen an der Anlage sowie der Vorbereitung größerer Eingriffe im digitalen Zwilling.

Zusammenspiel aus Prozessbetrieb und Optimierungsberechnung

ArtiMinds bietet mit seiner Robot Programming Suite in Kombination mit der Learning & Analytics for Robots nicht nur für die No-Code- bzw. Low-Code-Roboterprogrammierung ein durchgängiges Softwarepaket. Beide Softwarelösungen sorgen gerade bei den beschriebenen Instandhaltungskonzepten für eine nahtlose Handhabung. Nachdem ein Roboterprogramm initial als nativer Code auf die Robotersteuerung gespielt wurde, können Teach-Punkte im nativen Programm auf die übliche Weise an der Anlage manuell nachjustiert werden. Zusätzlich hat der Werker die Möglichkeit, auch die beiden weiterführenden Methoden anzuwenden.

Für datengetriebene, automatische Korrekturen ermöglicht eine SPS bzw. die Anbindung der Robotersteuerung und der SPS über Netzwerk an einen Computer – ganz gleich ob direkt in der Anlage, in der Linie oder einem Rechenzentrum – das Zusammenspiel aus Prozessbetrieb und Optimierungsberechnung. Von der Robotersteuerung gelangen die Daten auf den Computer, der die Datenbank sowie zugehörige algorithmische Berechnungsmethodiken enthält. Dort werden laufend Korrekturen berechnet und anschließend, abgesichert durch die SPS, dem Roboterprogramm zur Verfügung gestellt.

Mit der Kombination aus händischen Anpassungen und datengetrieben automatischen Korrekturen an der Anlage sowie der Vorbereitung größerer Eingriffe im digitalen Zwilling können die verschiedenen Stärken der Methoden komplementär eingesetzt werden. Denn die automatische Korrektur spart Arbeitsaufwand und Stillstandzeit, kann jedoch nicht mit jeder Ausnahmesituation und auch nicht mit Änderungen der Programmlogik umgehen. Die schnell mit der realen Anlage synchronisierbare Vorbereitung am digitalen Zwilling verringert Stillstandzeit, unnötige Fehler, z.B. verursacht durch hohen Zeitdruck, und vermeidet lange unkomfortable Arbeit direkt an der Linie. Zusätzlich bleiben manuelle Anpassungen direkt an der Anlage weiterhin auf gewohnte Weise möglich, um punktuelle, ungewöhnliche Probleme zeitnah zu adressieren.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

https://www.artiminds.com
ArtiMinds Robotics GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Pilz GmbH & Co. KG
Bild: Pilz GmbH & Co. KG
Zugang im sicheren Fokus

Zugang im sicheren Fokus

In Produktionsumgebungen geben trennende Schutzeinrichtungen dem Menschen das Signal, dass sich hinter der Schutztür ein hochsensibler Bereich befindet und daher Vorsicht geboten ist. Hier erhalten Mitarbeiter über ein HMI oder einen Schlüssel, z.B. von Pilz, Zugang zum Prozess hinter dem Schutzzaun. Aber was, wenn die Person dafür nicht qualifiziert bzw. autorisiert wäre und sich oder andere Menschen in Gefahr bringen würde?

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.