Transparenz durch Visualisierung
Für Transparenz im Prozess hat Opel an der Anlage einen Bildschirm zur Visualisierung montiert. Neben einer grafischen Prozessdarstellung erlaubt es der O3D auch, ein Livebild auszugeben. „In der normalen Darstellung zeigt der Monitor dem Werker an, welche Bauteile einzulegen sind und ob die Bauteile im Werkzeug korrekt platziert sind“, erklärt Fabian Gulla, Applikationsingenieur für Bildverarbeitung und Robotik. „Diese Grafik muss von einem Programmierer gestaltet bzw. animiert und setzt sich aus verschiedenen Bildern zusammen. Eingefügte Marker zeigen dem Werker, welche Bauteile er noch einlegen muss. „Der Vorteil, den wir jetzt mit dem Livebild vom IFM-Sensor haben ist, dass wir den Spannern und Bauteilen Endlagen zugewiesen haben, die im Bild visualisiert werden“, so Gulla weiter. „Über einen Rot/Grün-Farbwechsel wird dem Werker direkt symbolisiert, ob das Werkstück eingelegt ist und ob der Spanner geöffnet oder geschlossen ist. Das ist kein Mehraufwand in der Programmierung, weil die Parametrierung des Sensors ohnehin erfolgen muss, und das Livebild so aus dem Sensor ausgegeben wird.“ Die umgesetzte Sensorlösung bringt auch Vorteile bei der Konstruktion der Anlage. „Wir haben mehr Bauraum und bessere Zugänglichkeit der Schweißzangen“, so Moog. „Außerdem konnten wir die Störanfälligkeit der konventionellen Sensorik eliminieren. Denn der Vision-Sensor kann nicht von Schweißspritzern getroffen und beschädigt werden, wie es bei herkömmlichen Sensoren in der Nähe der Schweißzangen vorkommen kann.“
Pilotanlage deckt Potenzial auf
Die Erfahrungen, die man bei Opel in dieser Pilotanlage gesammelt hat, sind durchweg positiv. Das soll Einfluss auf künftige Anlagen haben. Claus Moog bilanziert: „Wir glauben, dass sich der Einsatz von Vision-Sensoren in Zukunft durchsetzen wird.“ Fabian Gulla ergänzt: „Im Bereich Kameras werden wir noch enorme Fortschritte erzielen können. Das betrifft auch Technologien wie IO-Link oder Machine Learning.“ Am Ende sei es aber immer eine Frage der Abwägung: Was macht Sinn? Was passt in das angestrebte Preis/Leistungs-Segment? Wie groß ist der Mehrwert für das Unternehmen?
Fazit
Weniger Sensoren, einfachere Anlagenkonstruktion, keine Störungen durch Schweißspritzer – der Vision-Sensor als Überwachungslösung bringt viele Vorteile und reduziert die Anlagenkosten spürbar. Auch andere Produktionsanlagen lassen sich auf diese Weise verbessern. Der Sensor O3D ist sogar eine langfristige Lösung, da er nach einem Werkzeugwechsel für andere Fahrzeugteile oder andere Fahrzeugmodelle beibehalten werden kann und einfach nur per Parametrierung auf die neue Situation abgestimmt werden muss.