Servicerobotik in der Fabrikhalle
Mit seinen Service-Robotik-Modulen stellt der Automatisierungsanbieter Pilz einen modularen Baukasten vor, aus dem sich Anwender ihre individuelle Roboterapplikation zusammenstellen können. Denn in der Robotik werden flexible Lösungen nachgefragt – kompakte, vielseitige Assistenten statt massiven Montage-Robotern. Dadurch lösen sich die Grenzen zwischen Service- und Industrierobotik zunehmend auf. Serviceroboter sollen dem Menschen bei körperlich belastenden oder monotonen Arbeiten zur Hand gehen und damit entlasten. Ein Serviceroboter kann genauso einen Arzt bei der Visite unterstützen, wie einen Facharbeiter in der Industrie z.B. bei Wartungsarbeiten. Der Markt der Servicerobotik ist – getrieben von einer großen Zahl an Startups – stark in Bewegung. Deshalb hat Pilz sich mit den Service Robotik Modulen für einen offenen Ansatz mit den entsprechenden physischen und virtuellen Schnittstellen entschieden.
ROS-Pakete vom Hersteller
Für seine Service Robotik Module nutzt Pilz ROS-Pakete mit ausgewählten Funktionen, die als Robotersteuerung für das Manipulator Modul PRBT notwendig sind. Viele Roboterhersteller lassen ihre ROS-Pakete extern entwickeln. Im Fall von Pilz stammen die Pakete dagegen direkt vom Hersteller und übernehmen die Steuerung – und nicht nur das Absetzen von Befehlen an die herstellerspezifische Robotersteuerung. Die Antriebselektronik ist im Manipulator integriert und reagiert direkt auf die Sollwerte der ROS-Pakete. Das bietet dem Kunden alle Freiheiten bezüglich der Bahn- und Bewegungsplanung. Pilz unterstützt zudem aktiv die ROS-Community, nicht nur durch Programmierung von Paketen, sondern mit Pull Requests und der Dokumentation von zentralem Code im ROS-Wiki. Seinen Kunden bietet Pilz Produktsupport für die eigenen ROS-Pakete.
Offen und vielseitig
Aber wie profitiert der Anwender von der Offenheit? Durch unterstützende Tutorials kann der Nutzer sich sehr schnell in die Pakete einarbeiten. So wird auch ein mechanischer Integrator ohne Expertenkenntnisse in der Programmierung mit ROS dazu befähigt, seine Roboterapplikation individuell einzurichten. Das kann unter anderem für kleine und mittelständische Unternehmen interessant sein, die Roboter einsetzen wollen, um den Automatisierungsgrad in ihrer Fertigung zu erhöhen. Ein Systemintegrator hat es mit dem Framework einfacher, Komponenten unabhängig vom Hersteller zu integrieren und Applikationen umzusetzen. Mit ROS wird zudem die Umsetzung von Roboterapplikationen wie Palettieren, Conveyor Tracking oder auch eine kamerabasierte Objekterkennung möglich.