Roboterdesign im Einklang mit der Technik

Der Crossbar Roboter 4.0 von Schuler dient der Automation mechanischer, servo-mechanischer und hydraulischer Pressen. Mittels Vakuum bewegt er Bleche und Blechprägeteile mit dem an der Roboterhand positionierten Tooling-System. Dabei ist eine einfache Wartung und der ungestörte Zugang zum Pressenraum durch eine hängende Anordnung des Roboters jederzeit gewährleistet. Ein neues Energiemanagement macht ihn zudem um 50 Prozent energieeffizienter als sein Vorgängermodell, denn die kinetische Energie des Bremsvorgangs lässt sich jetzt auch für den Prozess nutzen. Das Unternehmen erreichte zudem eine Gewichtsreduzierung von 50 Prozent und verbesserte den Fahrantrieb, sodass der Roboter jetzt rund 20 Prozent dynamischer agiert als vergleichbare Modelle. Die Agentur Designship erhielt bei der Entwicklung die Aufgabe, eine charakteristische Verkleidung zu entwickeln, die die technischen Neuerungen der weiteren Robotergeneration visualisiert. Dabei bildet die weiße Kunststoffhülle mit der Unterkonstruktion eine funktionale Einheit. Leicht zu reinigende Oberflächen schützen die elektronischen Bauteile und LED-Leuchtstreifen an der Roboterhand kommunizieren gut sichtbar die Funktion der Vakuumpumpen. Die eng anliegende Verkleidung vermeidet Störkonturen, die beim Eintauchen in den begrenzten Raum des Werkzeugs möglicherweise zu Kollisionen führen. Dabei ist der Zugang zu allen technischen Komponenten durch eine Aufklappfunktion gewährleistet. Im Hinblick auf die ‚Gläserne Produktion‘, bei der gewünscht ist, dass Kunden einen Blick in die Hallen werfen, spielt das Design der Maschinen eine immer wichtigere Rolle. Thomas Starczewski von Designship wurde bereits zu einem frühen Zeitpunkt in das Projekt integriert. „Das beste Ergebnis als Designer erzielt man, wenn man von Beginn an in den Entwicklungsprozess einbezogen wird“, erklärt er. Das setzt allerdings eine langjährige Erfahrung im technischen Design und den nötigen Blick von außen voraus. Nur dann lässt sich die Entwicklung der Ingenieure positiv ergänzen. Erst wenn Konstruktion und Design eine Symbiose bilden, spiegeln sie die Qualität des Produkts in emotionaler Weise wieder. Die Designer erhielten von Schuler ein umfassendes Briefing und entwickelten daraufhin unterschiedliche Designkonzepte. Mit Blick auf Verbesserung der Funktion und Herstellkosten wurde auch der Einsatz alternativer Herstellungsprinzipien und Materialien diskutiert. Um die Chancen zur Produktverbesserung vollumfänglich zu nutzen, wurden die Ingenieure eng in den Kreativprozess eingebunden. Die Agentur setzte beim Design 3D-CAD-Software ein. „Die ersten Ideen fertigen wir aber immer noch von Hand an. Denn mit Skizzen lassen sich Gedanken auf direktem Weg visualisieren. Wir geben dadurch auch dem Zufall eine Chance. Nicht selten ergibt sich durch die frei angefertigte Skizze ein Bild, das sich am Ende im fertigen Produkt wiederfindet“, so Starczewski.

Die LED-Leuchtstreifen an der Roboterhand kommunizieren gut sichtbar die Funktion der Vakuumpumpen. (Bild: Schuler Automation GmbH & Co. KG)

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Schuler Automation GmbH & Co.KG
www.designship.de

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