Fehlfunktionen bei Robotern reduzieren

Fehlfunktionen bei Robotern reduzieren

Wer hat Schuld?

Roboter bringen der verarbeitenden Industrie viele Vorteile, wie erhöhte Flexibilität und Präzision. Was geschieht aber, wenn sie Fehler machen und wessen Schuld ist das dann? Es gibt viele Gründe für Fehlfunktionen bei Robotern und zum Glück auch mehrere Möglichkeiten, diese zu reduzieren.

 (Bild: EU Automation Inc.)

(Bild: EU Automation Inc.)

Die ständig wachsende Anzahl von Industrierobotern bringt ein gesteigertes Risiko für Fehlfunktionen mit sich, die Betriebsleiter mit allen Mitteln zu verhindern suchen müssen. Gründe für Fehlfunktionen bei Robotern können menschliches Versagen, Steuerkonsolenprobleme, mechanische Fehler, Stromausfälle oder Umweltfaktoren sein. Fehler von Robotern können Menschen nicht nur verletzen oder ihren Tod herbeiführen, sondern auch zu kostspieligen Ausfallzeiten führen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, Fehlfunktionen zu verhindern. Hersteller müssen auch Ursachenforschung betreiben, um das Risiko einer Roboterfehlfunktion zu reduzieren.

Inkorrekte Programmierung

Um richtig funktionieren zu können, müssen Roboter gemäß der Anwendung und Umgebung, in der sie eingesetzt werden, programmiert sein. Eine inkorrekte Programmierung oder falsche Aktivierung des Programmierhandgeräts oder Steuerpults kann zu Fehlern des Roboters führen, die für Mitarbeiter Verletzungsgefahren darstellen. Der Programmierer muss von der Betriebsleitung genau instruiert werden, um sicherzustellen, dass alle Erwartungen verstanden werden und der Roboter korrekt installiert und eingerichtet wird.

Der menschliche Faktor

Alle Bediener von Robotern müssen im Hinblick auf den Betrieb und die Wartung der Roboter umfassend geschult werden. Mitarbeiter können lernen, die Anzeichen einer Fehlfunktion und deren Ursachen zu erkennen, um das Risiko für menschliches Fehlverhalten zu verringern. Es ist unerlässlich, dass einzig und allein autorisiertes Personal Zugriff auf Industrieroboter hat. Indem dafür gesorgt wird, dass in Fabriken ein sicheres System unbefugte Zugriffe verhindert, wird das Risiko von Cyberattacken reduziert. Die Gesichtserkennung kann z.B. dazu verwendet werden sicherzustellen, dass jeder, der in die Nähe eines Roboters kommt, ein geschulter Bediener ist und kein Sicherheitsrisiko darstellt.

Aktive Instandhaltung

Die Besitzer von Robotern sollten durch regelmäßige Reinigung dafür sorgen, dass eine Ansammlung von Staub vermieden wird, da dieser Sensoren verstopfen oder Riemen blockieren und so zu einer Überlastung führen kann. Neben der Reinigungspraxis müssen Betriebsleiter dafür Sorge tragen, dass eine Instandhaltungsstrategie implementiert ist. Roboter funktionieren möglicherweise weniger gut, wenn sie Verschleißerscheinungen zeigen. Diese können mittels Sensoren entdeckt werden. Die aktive Instandhaltung und Zustandsüberwachung reduziert das Risiko von Fehlfunktionen. Durch ihre Weiterentwicklung werden Roboter aufgrund künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in die Lage versetzt, unabhängige Entscheidungen zu treffen. Konnektivität über Bluetooth oder das Internet bedeutet, dass Roboter diagnostische Informationen weitergeben und dadurch Mitarbeiter alarmieren können, wenn die Leistung suboptimal ist. In Zukunft wird statt eines Technikers, der einen Fehler erkennt und ein Ersatzteil bestellt, möglicherweise ein Roboter selbst eine Fehlfunktion feststellen, bevor dadurch ein Schaden verursacht wird, und entweder selbst das Ersatzteil bestellen oder Mitarbeiter darauf aufmerksam machen, damit diese einen verlässlichen Zulieferer kontaktieren. Statt also Robotern die Schuld an Fehlfunktionen zuzuweisen, sollten Hersteller die Risiken durch eine aktive Instandhaltung und gut geschulte Mitarbeiter managen.

EU Automation
www.euautomation.com

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