Roboter erobern die Elektronikindustrie

Produktminiaturisierung erfordert Geschwindigkeit und Präzision

Die Miniaturisierung der Komponenten und Endprodukte wird weiter zunehmen – egal, ob bei Mobiltelefonen, Laptops, MP3-Playern oder Navigationsgeräten. Basis dafür sind die revolutionären Fortschritte in der Mikroelektronik, aber auch die schnelle Umsetzung in der Massenproduktion durch leistungsfähige und automatisierte Fertigungslösungen. Daher sind für die Branche besonders Roboter geeignet, die Geschwindigkeit und höchste Präzision miteinander vereinen. Roboter und Mensch werden sich zudem in naher Zukunft den Raum an den Montagebändern der Branche teilen ? ein Trend, der über alle Branchen hinweg zu erkennen ist. Möglich wird die enge Zusammenarbeit von Mensch und Roboter in Zukunft z.B. durch die neue Robotergeneration des Kuka Leichtbauroboters LBR iiwa mit integrierter Gelenksensorik. Roboter dieses Typs werden die Beschäftigten von anstrengenden und gefährlichen Arbeiten entlasten und dort helfen, wo es auf höchste Wiederholgenauigkeit und Präzision ankommt.

Kurze Lebenszyklen erfordern hohes Maß an Flexibilität.

Gab es bisher Produkt-Modellreihen, die jahrelang angeboten wurden, werden heute aktuelle Modelle bereits nach wenigen Monaten modifiziert. Die Lebenszyklen der Produkte werden spürbar kürzer. Was heute Trend ist, ist schon morgen Schnee von gestern. Dieser schnelle Wandel erfordert einen extrem hohen Grad an Flexibilität. Produzenten müssen eine zunehmende Modellvarianz abdecken und schwankende Losgrößen effizient ausgleichen können. Die Automatisierung der Produktion für einen spezifischen Produkttyp wird so zunehmend unprofitabel. Hohe Flexibilität bieten dagegen Automationslösungen, die Nebenzeiten für unterschiedliche Aufgaben, wie Montage, Material-Handling sowie das Be- und Entladen der Maschinen nutzen und die auf Änderungen im Produktions- oder Prozessablauf schnell reagieren können. Zusätzlich müssen die Aufgaben leicht zu programmieren sein und sich individuell auf veränderte Anforderungen konfigurieren lassen. Mittlerweile ist es sogar möglich, aus fertigen Programmbausteinen einfach nur auszuwählen und so sein eigenes Programm im Handumdrehen fertig zu stellen. Damit ist einfache Bedienbarkeit garantiert. Nur so ist die Produktion passend auf kommende Entwicklungen vorbereitet, kann flexibel angepasst werden und Anwender verstehen die Funktionen des Produkts problemlos Das Maximum an Flexibilität wird zudem durch eine adaptive Wiederverwendbarkeit der Komponenten garantiert. Durch die offene Plattform lassen sich viele Robotersysteme einfach rekonfigurieren und an neue Produktionsaufgaben anpassen. Benötigte Technik und Prozesse können einfach und zu jeder Zeit nachgerüstet werden.

Roboter in der Displayproduktion

Displays haben einen riesigen Markt ? besonders Flat Panal Displays (FPD), also Displays für Flachbildschirme oder andere flache elektronische Anzeigetafeln. Aber auch Plasma Display Panel (PDP) für TV- und professionelle Anwendungen, LCDs oder TFT Displays für Computer-, Laptop- sowie für TV-Anwendungen sind gefragt. Unter FPD-Anwendungen fallen auch noch kleinere STN Displays für die Schwarzweißanzeige sowie innovative Mikro-Displays und organische Leuchtflächen aus OLEDs, die u.a. den Handy-Betrieb komfortabler machen. Weil TFT Displays im Vergleich zu Alternativen u.a. über höhere Auflösungsraten bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch verfügen, gehen die Erwartungen hier von einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich pro Jahr aus. Die Folge: Die Anlagenausrüstung der Branche wird zügig weiterentwickelt und verbessert, um bei steigender Nachfrage und Spezialisierung die Produktionskosten senken zu können. Roboter werden in der Displayproduktion primär zum Handling von Glas eingesetzt. Der moderne Werkstoff in allen Größen und Stärken ist wichtiger Bestandteil der Elektronik- und Kommunikationsindustrie. Winzige Anzeigetafeln, Notebooks, Tablets, Smartphones oder riesige Screens und hauchdünnes Glas – vieles ist erst mit Robotern überhaupt machbar und rentabel geworden. Dabei wird von Kollege Roboter Vielseitigkeit gefordert: vom Mini-Display bis zum Umgang mit schweren, großformatigen Scheiben mit Dicken ab 0,3mm. Extrem kurze Taktzeiten und ein schonender Umgang mit den Scheiben sind zentral. Roboter werden daher vor allem für das Be- und Entladen der Maschinen eingesetzt, aber auch für Vereinzelung sowie Stapel- und Palettieraufgaben ? unter Normalbedingungen und im Reinraum.

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KUKA Roboter GmbH

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