Interview mit Heikki Hallila, Fastems

ROBOTIK UND PRODUKTION: Und warum stellen Sie das Thema der losgrößenunabhängigen Fertigungskosten so stark in den Vordergrund?

Hallila: Weil es die Branche immer stärker prägt. Wir beschäftigen uns bereits seit 30 Jahren mit diesem Thema und auch die neue Generation unserer Manufacturing Management Software, kurz MMS, zielt genau in diese Richtung. Sie wurde zum Einen um den Bereich Drehmaschinen erweitert und zum Anderen stärker in Richtung MES ausgelegt, sodass sie nicht mehr hardwaregebunden ist. Der Einsatz einer solchen Softwareumgebung ermöglicht eine hohe Transparenz auf dem Shopfloor und legt damit die Basis für die losgrößenunabhängige Fertigung.

„Natürlich braucht es auch leistungsfähige Hardware, aber das Herz der Fastems-Lösungen ist heue unsere MMS.“ Heikki Hallila, Fastems (Bild: Fastems Systems GmbH)

ROBOTIK UND PRODUKTION: Die Software ist hier also der Enabler?

Hallila: Richtig. Ohne intelligente Software lassen sich kleine Losgrößen nicht flexibel und wirtschaftlich fertigen. Insgesamt generiert sich der Mehrwert von Maschinen und Anlagen immer mehr über die Softwareseite. Natürlich braucht es auch leistungsfähige Hardware, aber das Herz der Fastems-Lösungen ist heute unsere MMS. Hinzu kommt, dass Fastems ein von Werkzeugmaschinenherstellern unabhängiger Integrator ist. Wir wenden uns also mit einem breiten Angebot an Hardware, Software und Services an den Markt, aus dem unsere Kunden genau die gewünschten Elemente wählen können.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Welche weiteren Highlights gibt es beim Open House zu sehen?

Hallila: Neben unserer Live-Demo für die Industrie-4.0-Produktion und der zu 100 Prozent automatisierten flexiblen Fertigung gibt viele weitere spannende Themen. Eines ist der Launch der bereits erwähnten, neuen Version der Fastems-MMS. Neu vorgestellt wird ebenfalls unsere konfigurierbare Roboterzelle RoboCell One, bei der die Software auch eine große Rolle spielt. Ergänzt wird die Veranstaltung durch ein hochkarätiges Vortragsprogramm. So haben wir z.B. Prof. Dr. Thomas Bauernhansl, den Leiter des Fraunhofer IPA gewinnen können, der in seiner Keynote berichtet, wie sich die Stückzahl 1 mit kognitiven Produktionssystemen wirtschaftlich realisieren lässt. Zudem bringen sich auch weitere Partner wie Fanuc, Schunk, Güdel, Heidenhain, TDM Systems, Hydrokomp oder Halter in das Programm der Veranstaltung ein. (mby)

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www.fastems.de

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