Anwendung bestimmt Lösung
Ob Werkstück-Handling, Palettierung, Transport oder Verkettung mehrerer Arbeitsstationen – Mehrachssysteme von Rollon finden sich in einer Vielzahl an Branchen und Anwendungen. Dabei arbeitet der Anbieter eng mit Systemintegratoren und Maschinenbauern zusammen und realisiert so individualisierte Komplettsysteme. So auch bei einer aktuellen Blechhandling-Lösung von KUK-Automation, für das Rollon die Achsauslegung übernommen hat. Hier war schnell klar: Nicht für alle Aufgaben ist ein Roboter sinnvoll. So ist er zwar gut für das Einlegen der geölten Bleche in die Presse und das Ablegen der Fertigteile geeignet – und kommt dort auch zum Einsatz. Um das Handling der Rohteilstapel und die Zuführung der Bleche zur Beölungsstation kümmert sich dagegen ein kartesisches Dreiachssystem. Aufgrund des geringen Platzangebots und Verfahrwegen über 4m sowie der kurzen Taktzeit (120 Bleche pro Stunde) wäre ein Roboter für diese Tätigkeiten nicht wirtschaftlich gewesen. Die benötigte Größe und Stellfläche hätten die Kosten unverhältnismäßig steigen lassen. Ein weiteres Plus des Linearachssystems: Die kartesische Lösung lässt sich unkompliziert an neue Blech-Varianten anpassen.
Die Blechbearbeitung ist dabei nur ein Einsatzbereich, auch in anderen Industriezweigen wie Verpackungsmaschinenbau, Logistik, Lebensmittel- und Getränkeherstellung, Automobilindustrie sowie Beschichtungs- und Lackieranlagen sind die spezifischen Eigenschaften von Mehrachssystemen gefragt – nahezu grenzenloser Aktionsradius, hohe Dynamik, große Flexibilität sowie einfache Installation und Wartung. „Insbesondere bei schweren Lasten und/oder einem großen Arbeitsbereich mit mehreren Stationen gibt es eigentlich keine wirkliche Alternative zu einem kartesischen System“, zieht Kaiser sein Resümee. Bevor also vorschnell die Entscheidung zugunsten eines Roboters fällt, sollte anhand der Applikationsanforderungen genau geklärt werden, ob ein Mehrachssystem nicht möglicherweise die bessere Option ist.