Neue Sensorgeneration für Roboteranwendungen

Neue Sensorgeneration für Roboteranwendungen

Out of the Box 4.0

Laut Duden bedeutet Out of the Box: betriebsfertig, ohne dass noch zusätzliche Komponenten ein- oder angebaut werden müssen. Diese Grundidee wurde für eine neue Sensorgeneration übernommen und Roboterführungssysteme mit höheren Messgeschwindigkeiten und größeren Messbereichen komplementiert.

Einsatz des VisionScanners3 in einer Klebeapplikation mit zwei Sensoren (Bild: Engrotec Solutions GmbH)

Einsatz des VisionScanners3 in einer Klebeapplikation mit zwei Sensoren (Bild: Engrotec Solutions GmbH)

Die neue Sensorgeneration VisionScanner3 von AI, einer Marke von Engrotec Solutions, wurde auf der Automatica 2018 vorgestellt. Mit Messbereichen von 80 bis 1.200mm, Messfrequenzen bis 1.000Hz und einem integrierten Prozessor kann der Sensor in einer breiten Palette von Anwendungsbereichen eingesetzt werden. In Verbindung mit der Software VisionElements3 ist er speziell für den Einsatz an Industrierobotern ausgelegt. Der kompakte Triangulationssensor (100x45x45mm) kann platzsparend zur Korrektur von robotergeführten Montage- oder Fügeapplikationen in allen Freiheitsgraden eines Sechsachsers eingesetzt werden. Die Sensoren selbst beinhalten ein Embedded-Vision-System von Vision Components und einen Linienlaser, was neben den hohen Profilraten eine Auflösung von bis zu 0,04mm erlaubt. Zur Out-of-the-Box-Lösung wird das System aber erst durch die Software VisionElements, die auf einem Datenträger mit jedem Sensor mitgeliefert wird. „Durch die leicht zu bedienende Software wird die Konfiguration eines Roboterführungssystems weniger komplex und kann schneller erfolgen, als bisher üblich“, sagt Marc Burzlaff, geschäftsführender Gesellschafter bei Engrotec-Solutions. „Inbetriebnahmen sind deutlich schneller umsetzbar und der Kunde kann die Komplexität eines 6D-Systems selbst ohne tiefgreifende Bildverarbeitungskenntnisse beherrschen.“ So wurde in der Software z.B. darauf geachtet, dass der ab Werk kalibrierte Lasertriangulationssensor eine direkte Messung im mm-Bereich ermöglicht. Die präzise Profilaufnahme wird durch Bandpassfilter, Linienextraktion, Profilvorverarbeitung und dynamische Belichtungsanpassung sichergestellt. Durch die Erweiterung der Messbereiche können z.B. Pick&Place-Anwendungen bis zur Größe einer Europalette umgesetzt werden.

Messen, Prüfen & Steuern ohne PC

Mit Hilfe der Software kann schnell auf die unterschiedlichen Anforderungen von Kunden aus verschiedenen Industriesegmenten reagiert werden. Einfache Bedienbarkeit und Visualisierung komplexer Roboteraufgabenstellungen, die heute mit unterschiedlichen Roboter- oder Anlagensteuerungen realisiert werden müssen, sind damit schnell umsetzbar. Bei der Entwicklung des Systems wurde auf die Reduzierung von lagerhaltigen Teilen und den flexiblen Einsatz eines Systems für verschiedene Aufgabenstellungen besonderes Augenmerk gelegt – von der 2D-Roboterführung über Multisensorkonfigurationen bis hin zur nachgeschalteten Qualitätskontrolle von Fügeapplikationen. Standardisierte Werkzeuge machen das Messen, Prüfen und Steuern selbst von mehreren Robotern mittels eines Sensors ohne zusätzliche PC einfach. Ebenfalls können auch Prozess- oder Messdaten über direkte Datenbankanbindungen bevorratet und gegebenenfalls zur Offline-Parametrierung oder Visualisierung genutzt werden. Integrierte Schnittstellen, zu einer Vielzahl von Robotern und Steuerungen, machen das System hochverfügbar.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

EngRoTec Consulting GmbH
www.engrotec.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Bild: ©Fröhlich Max (LVT)/Liebherr-Verzahntechnik GmbH
Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Vorabsimulation per digitalem Zwilling

Die virtuelle Inbetriebnahme einer Palettierzelle mit automatischer Beladung einer Wälzschälmaschine per Roboter von Liebherr-Verzahntechnik konnte die Projektdauer bei einem Getriebehersteller signifikant verkürzen. Die Vorabsimulation per digitalem Zwilling sparte bei der realen Inbetriebnahme Zeit und Kosten und sorgte für Planungssicherheit zum Produktionsstart.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Wenn das FTS mit dem Roboter…

Wenn das FTS mit dem Roboter…

Autonome mobile Roboter und kollaborierende Knickarmroboter sind zwei Evergreens im Robotik-Trendkarussell. Relativ neu ist allerdings die Möglichkeit beide Helferlein zu kombinieren. Der autonome mobile Roboter erweitert den Arbeitsbereich des Cobots oder auch eines größeren Roboters enorm und macht ihn mobil. Das bietet neue Möglichkeiten z.B. bei der Maschinenbe- und entladung, beim Werkstück- und Materialtransport oder in der Qualitätsinspektion.

Bild: Fronius International GmbH
Bild: Fronius International GmbH
Hohe Bauteilvielfalt

Hohe Bauteilvielfalt

Das österreichische Unternehmen Anton Paar fertigt Messgeräte für vielerlei Branchen. Da zunehmender
Fachkräftemangel und permanent steigende Stückzahlen intelligente Produktionslösungen erfordern, investierte das Unternehmen in eine Roboterschweißzelle von Fronius. Mit der Zelle ist es möglich, einen kompletten Schweißauftrag in einem Zug abzuwickeln, auch wenn eine Charge mehrere unterschiedliche Objekte umfasst.